Spitals-Vollversorgung trotz Corona

Nachdem der Sommer eine entspanntere Phase im Umgang mit dem Corona-Virus beschert hat, kĂŒndigen die steigenden Infektionszahlen die Phase 3 der Pandemie an: Die Zahl der COVID-Patienten steigt wieder an, zudem ist fĂŒr die kalte Jahreszeit das Erstarken anderer VirenstĂ€mme, allen voran des Grippevirus, zu erwarten.

Es kann also sehr leicht sein, dass in den nĂ€chsten Wochen und Monaten die Zahl der isolierpflichtigen Infektionspatienten in steirischen SpitĂ€lern die Höchstzahlen des FrĂŒhjahrs (Tagesspitzenwert 176 davon 32 intensivpflichtig) deutlich ĂŒbersteigt. Andererseits ist nicht zu erwarten, dass die Bundesregierung nochmals die Versorgungspflicht dahingehend verĂ€ndert, dass eine Verschiebung aller Behandlungen und Untersuchungen, wo dies medizinisch möglich ist, verordnet wird.


Entsprechend diesen VerÀnderungen der Rahmenbedingungen Àndert sich das Corona-Versorgungskonzept in den steirischen SpitÀlern: Je nach Auslastungsstufe (von Stufe 1 bis 3 und einer Obergrenze von 150 Normalpflege- und 30 Intensivpatienten in Stufe 1 bis 500 Normalpflege- und 100 Intensivpatienten in Stufe 3) werden sich alle steirischen Fondskrankenanstalten an der Versorgung von COVID-Patienten beteiligen.


Die parallele Versorgung von infektiösen und Normalpatienten stellt die steirischen SpitĂ€ler vor andere Herausforderungen als die Versorgung der COVID-Patienten im FrĂŒhjahr vor dem Hintergrund wesentlich reduzierter KapazitĂ€ten in der Normalversorgung. Dies reicht von der Vorhaltepflicht fĂŒr KapazitĂ€ten zur COVID-Versorgung bis zur Überarbeitung der Zugangswege und Behandlungsbereiche fĂŒr infektiöse und nicht-infektiöse Patienten bis zur exakten Einhaltung von Abstandsregeln, Verpflichtung zum Tragen des Mund-Nasenschutzes und den Hygieneregeln wie bisher.


GrundsĂ€tzlich werden sowohl Patienten ohne als auch solche mit Corona-Infektion oder -Verdacht, so lange es die KapazitĂ€ten ermöglichen (die vorzuhaltenden Betten auf Normalstation sowie auf Intensivpflegestation wurden pro Standort genau definiert), weiterhin im nĂ€chstgelegenen geeigneten Spital behandelt. Dies kann â€“ sowie auch sonst ĂŒblich â€“ auch bedeuten, dass komplexere BehandlungsverlĂ€ufe bei Patienten mit Corona- Infektion in ein Krankenhaus einer höheren Versorgungsstufe verlegt werden mĂŒssen.