Mit Robotik und innovativen Versorgungswegen: KAGes stÀrkt MÀnnergesundheit

Pressemitteilung

FrĂŒherkennung, moderne Technologien und eine abgestimmte Versorgung im Zeichen des „Movember“: Durch den Einsatz von roboterassistierter Chirurgie und den Ausbau innovativer Versorgungsmodelle profitieren Patient*innen von besonders schonenden Operationsmethoden und optimierten Behandlungsprozessen.

Prim. Alber im Spital vor einem technischen GerÀt.
Primar Dr. Thomas Alber | © Harald Tauderer

„Vorsorge ist kein Grund zu Angst, sondern eine Chance, die eigene Gesundheit aktiv in die Hand zu nehmen“, appelliert Primar Dr. Thomas Alber, Vorstand der Abteilung fĂŒr Urologie am LKH Hochsteiermark, anlĂ€sslich der Aktion „Movember“ zur Förderung der MĂ€nnergesundheit. Jedes Jahr erhalten rund 7.500 MĂ€nner in Österreich die Diagnose Prostatakrebs, etwa 1.400 MĂ€nner sterben jĂ€hrlich daran. Damit ist Prostatakrebs die mittlerweile hĂ€ufigste Krebserkrankung, knapp ein Drittel aller neu diagnostizierten Tumoren bei MĂ€nnern betrifft die Prostata.

FrĂŒherkennung als SchlĂŒssel

Die gute Nachricht: Prostatakrebs ist hĂ€ufig, aber bei rechtzeitiger Diagnose gut behandelbar. Entscheidend fĂŒr die Prognose ist das Stadium zum Zeitpunkt der Diagnose. „Wird ein Tumor frĂŒh entdeckt und ist auf die Prostata begrenzt, sind die Heilungschancen sehr gut. Dann stehen verschiedene Therapien zur VerfĂŒgung – von aktiver Überwachung bei niedrigem Risiko bis zu Operation oder Strahlentherapie. Bei fortgeschrittener, metastasierter Erkrankung ist eine Heilung meist nicht mehr möglich, aber wir können die Krankheit mit modernen Therapien oft ĂŒber Jahre kontrollieren und die LebensqualitĂ€t deutlich verbessern“, erlĂ€utert der Urologe. 

Alber empfiehlt MĂ€nnern ab 20 Jahren eine regelmĂ€ĂŸige Selbstuntersuchung der Hoden und ab 45 Jahren eine ProstatafrĂŒherkennungsuntersuchung bei Urolog*innen. Wobei der Experte beruhigt: „Die klassische rektale Tastuntersuchung ist in der reinen ProstatakrebsfrĂŒherkennung nach den aktuellsten Leitlinien nicht mehr fixer Bestandteil eines Vorsorge-Checks.“

 

Uro-Netzwerk erhöht OP-KapazitÀten

Um die urologische Versorgung der Steirer*innen weiter voranzutreiben, hat die KAGes zuletzt neue, innovative Versorgungsmodelle aufgebaut. So konnten mit der Schaffung des Uro-Netzwerks Steiermark die Wartezeiten bei urologischen Eingriffen erfolgreich reduziert werden. „Das Konzept beruht auf einer zielgerichteten BĂŒndelung und Verteilung der Ressourcen ĂŒber mehrere Standorte hinweg“, erklĂ€rt Dr. Johannes Koinig, Direktor fĂŒr Medizin in der KAGes. 

Dringliche und komplexe Eingriffe werden dank dieser Kooperation an den Standorten Graz und Leoben konzentriert, RoutinefĂ€lle und minimalinvasive Operationen finden an den Standorten in Deutschlandsberg und Rottenmann statt. Seit Sommer 2025 sind auch die Barmherzigen BrĂŒder Graz mit an Bord. „Durch die gezielte BĂŒndelung der Ressourcen ist es gelungen, die Wartelisten bei urologischen Eingriffen – bedingt durch die Pandemie – deutlich zu reduzieren, mittlerweile liegen die Eingriffszahlen bereits wieder ĂŒber jenen von 2019, das Uro-Netzwerk hat maßgeblich dazu beigetragen“, betont Johannes Koinig.

 

 

Einsatz modernster Robotertechnologie

Ein weiterer wichtiger Pfeiler in der urologischen Patient*innenversorgung ist die Roboterchirurgie, die innerhalb der KAGes in Graz und Leoben mithilfe des Da-Vinci-Systems angewandt wird. Diese modernste Form der minimalinvasiven Eingriffe bedeutet fĂŒr die Patient*innen deutlich geringerer Blutverlust, weniger Schmerzen und geringerer Medikamentenbedarf, schnellere Wundheilung und damit kĂŒrzere Krankenhausaufenthalte. „Gerade bei Prostataoperationen zeigen internationale Studien, dass durch roboterassistierte Eingriffe das Risiko fĂŒr Inkontinenz und Erektionsstörungen insgesamt geringer sein kann, auch weil anatomische Strukturen unter der 3D-VergĂ¶ĂŸerung besser geschont werden können“, fĂŒhrt Urologe Thomas Alber aus.


 

Wissenswert zum Thema

Wie funktioniert das Uro-Netzwerk?

  • Im Uro-Netzwerk der KAGes werden komplexe Eingriffe an den urologischen Zentren in Graz und Leoben gebĂŒndelt, wĂ€hrend routinetaugliche und minimalinvasive Operationen an den Standorten Deutschlandsberg und Rottenmann sowie bei den Barmherzigen BrĂŒdern in Graz stattfinden. 

  • ErgĂ€nzend wurden tagesklinische KapazitĂ€ten – etwa in FĂŒrstenfeld, Graz und Bruck – weiter ausgebaut. Die Erstvorstellung und OP-Indikationsstellung erfolgen zentral in Graz und Leoben, danach wird der Eingriff bei Bedarf an einen Partnerstandort mit oft kĂŒrzerer Wartezeit verlegt.

  • So konnten die urologischen OperationskapazitĂ€ten nachhaltig gesteigert werden – ein wichtiger Schritt angesichts des wachsenden Bedarfs durch die demografische Entwicklung.


 

Welche Vorteile bietet die Roboterchirurgie?

Die KAGes setzt mit roboterassistierter Chirurgie neue Standards in PrÀzision, Schonung und VersorgungsqualitÀt.

  • Patient*innen profitieren von minimalinvasiven Eingriffen mit deutlich weniger Blutverlust, geringeren Schmerzen, kĂŒrzeren Spitalsaufenthalten; bei Prostataoperationen können zudem Risiken wie Inkontinenz oder Erektionsstörungen reduziert werden. 

  • Auch fĂŒr Chirurg*innen bringt die Technologie klare Vorteile: ergonomisches Arbeiten, geringere körperliche Belastung und prĂ€zisere, ermĂŒdungsarme BewegungsablĂ€ufe.

  • ErgĂ€nzt wird dies durch ein strukturiertes, modernstes Ausbildungsprogramm mit Simulation, Supervision und Peer-Mentoring. Zweite Schulungskonsolen in Graz und Leoben ermöglichen darĂŒber hinaus paralleles Operieren – ein wesentlicher Fortschritt in der chirurgischen Weiterbildung.

RĂŒckfragehinweis fĂŒr Medien

MMag. Andrea Sittinger
Stabsstelle Unternehmenskommunikation

Telefon: 0316 340 5427
Mail: andrea.sittinger@kages.at